Captain Blaubärs Piratenschatz -Sommerlager 2023

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Nach fast 20 Jahren reisten die Seepfadfinder*innen diesen Sommer wieder ins Ausland für ein Sommerlager. Vom 25. August bis zum 1. September zeltete der Stamm auf dem Scoutingkampeerterrein Het Naaldenveld bei Bentveld, östlich von Zandvoort an der Nordsee. Die Anreise in die Niederlanden erfolgte durch einen Reisebus von Kimmel aus Kamp Bornhofen. Nach circa 4 Stunden Fahrt erreichten die Pfadfinder*innen am Freitag den Zeltplatz. Direkt packten alle an und am frühen Abend stand das Camp bestehend aus sechs Yellow Stones, einem Alexzelt und fünf Jurten. Auch die Küche wurde aufgebaut, sodass nach der langen Fahrt und dem anstrengenden Aufbau sich alle mit Wraps stärken konnten. Nach dem Essen gab es die Programmeinführung. Dazu durchquerten die Gruppen das durchaus weitläufige Gelände der Zeltanlage und trafen an einer Art kleinen Arena mit Bühne zusammen, auf welcher Katharina und Laurenz von der Rovergruppe „die Dinos“ das Motto in Form eines kleinen Theaterstücks vorstellten. In diesem wurde erklärt, dass Captain Blaubär und sein Freund Hein Blöd in den folgenden Tagen die verlorenen Schatzkartenteile ihrer ehemaligen Crewmitglieder finden wollen, um den großen Piratenschatz zu finden. Im Anschluss wurden die allgemeinen Lagerregeln besprochen, und danach ging es zurück zum eigenen Zeltplatz, um den Abend gemütlich beim Lagerfeuer ausklingen zu lassen.

Der erste Morgen in Holland wurde wie immer mit einer Morgenrunde begonnen. Nach dem gemeinsamen Frühstück, bei welchem sich alle über die durchaus regnerische und stürmische Nacht austauschten, wurden passend zum Motto Piratenworkshops angeboten: Augenklappen basteln, Piratenflagge malen und Shirts batiken. Außerdem konnten die Kinder den Schnitzführerschein machen. Danach wurde sich bei einer großen Runde Stratego ausgepowert.
An Tag 2 wurde zuerst am Morgen das erste Kartenteil von Monfred dem Modepiraten überreicht, welcher sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Workshops war. Kurz darauf trat auch schon der nächste Pirat auf, welcher von den Kindern als Gegenleistung für sein Stück der Schatzkarte das Schmuggeln von Ware durch die gefährlichen Wälder forderte, ohne dass sie dabei von dem bösen Piraten entdeckt wurden. Während dem Schmugglerspiel konnte man aus Zandvoort das Formel 1 Rennen, welches an diesem Wochenende dort stattfand, deutlich hören.
Auch an diesem Abend wurde ums Lagerfeuer gesessen und gemeinsam gesungen.
Am Montag Morgen waren alle Pfadfinder*innen deutlich ausgeschlafener, weil der Regen in der Nacht endlich nachgelassen hatte. Mit neuem Optimismus und endlich der Sonne im Gesicht machte der Stamm sich zu Fuß auf den Weg zum Strand. Nach circa einer Stunde Fußmarsch kamen sie bei blauem Himmel an und ein Großteil wagte sich in das doch recht kühle Wasser. Der ganze Tag wurde mit Schwimmen, Karten spielen, Volleyball und dem Malen von Henna-Tattoos verbracht. Am Nachmittag machen sich die Jüngsten auf zum Bus und die Älteren gingen den Weg wieder zurück. Erschöpft fielen alle an diesem Abend müde in die Schlafsäcke.
Der Dienstag begann mit einer Runde „Laurenzia“ zur Morgenrunde. Danach wurde die Stadt Zandvoort in Kleingruppen in Form einer Rallye erkundet; vom Rathaus durch die engen Gassen bis hin zum Strand. Der Nachmittag verbrachten die Pfadfinder*innen entspannt auf dem Zeltplatz, bevor am Abend die Hochstufungen stattfunden. Jan von den Wölfis wurde als Wölfling im Stamm aufgenommen und erhielt sein Halstuch, Laurenz von den Dinos wurde zum Rover hochgestuft. Zur Feier des Tages wurden im Anschluss Crêpes gebacken.
Wenn man schonmal in den Niederlanden ist, lässt sich ein Besuch in Amsterdam kaum vermeiden, vorallem wenn die Hauptstadt so nahe liegt. Daher brach die Gruppe am Mittwoch früh auf und verlegte das Frühstück in den Zug auf dem Weg in die Stadt. Trotz des turbulenten Morgens, an dem die Leiter*innen verschlafen hatten, kamen alle pünktlich in Amsterdam an. Dort teilten sich die Stufen auf: Die Wölflinge besuchten das NEMO Wissenschaftsmuseum, für die Pfadfinder ging es ins Body Worlds Museum und die Rover erkundeten gemeinsam mit den Leitern die Stadt zu Fuß. Währenddessen holte Lukas drei Gäste am Hauptbahnhof ab, die am Vormittag aus Glasgow eingeflogen waren: Matt, Matthew und Caelin, drei schottische Pfadfinder des South East District Network, die bei unseren Stamm im Juni auf ihrem Explorer Belt Hike übernachtet hatten, besuchten uns nun wieder für die letzten Tage unseres Sommerlagers. Gemeinsam gingen alle am Nachmittag an Bord für eine Krachtentour durch die berühmte Stadt. Nach einer anstrengenden Rückreise geprägt von verspäteten Zügen kamen alle wieder auf dem Zeltplatz an. Die Schotten bauten ihr Lager auf und erlebten ihren ersten Seepfadfinder-Lagerfeuerabend, an welchem sie außerdem das nächste Schatzkartenstück überreichen durften.
Und schon war der Tag der großen Schatzsuche gekommen: Am Vormittag gab es nochmal eine große Runde Stratego, bevor die Kartenteile zusammengesetzt wurden und die Kinder sich auf den Weg machten. Unterwegs begegneten sie vielen Piraten, die sich am Ende gegen sie verbündeten und in einem Spiel besiegt werden mussten. Siegesreich kehrten die Pfadfinder*innen auf ihren Zeltplatz zurück und plünderten die Süßigkeitenschatz. Parallel bauten die Jungs der Bärenbande ihr Zelt ab und bezogen Lager unter ihren Tarps. Ebenso wurde eine Jurte der Leiter abgebaut und sie zogen in ein anderes Zelt. So konnten zwei Zelte sicher verstaut werden, ohne dass sie von dem angekündeten Regen nass wurden und dann im Haus hätten aufgehängt werden müssen. An dem letzten gemeinsamen Abend wurden zusätzlich zu dem üblichen Gesang auch zwei Spiele aufgelöst, welche über den ganzen Zeitraum des Lagers gelaufen waren; das Hinterlist-Spiel, bei welchem jede*r einen Namen und einen Gegenstand zog und es schaffen misste, die Person mit dem gezogenen Namen mit dem gezogenen Gegenstand zu überlisten, und das Eier-Spiel, welches die schottischen Pfadfinder bei ihrem letzten Besuch vorgestellt hatten. Dabei bekam jedes Zelt ein rohes Ei und musste es schaffen, dieses bis zum Ende des Lagers heimlich hart zu kochen, ohne dass es von einem der Leiter*innen gesehen wurde oder zerbrach. Leider scheiterten alle Gruppen bis auf die Bärenbande, die ihres bei dem benachbarten Stamm aus Ingelheim gelocht hatte.
Am Morgen des Abbautags begrüßte die Sonne die Seepfadfinder: Der Regen hatte sich ein Glück in Grenzen gehalten und so konnten manche Zelte doch trocken eingepackt werden. Alle packten beim Aufräumen und Abbauen mit an, sodass Het Naaldenveld um 12 Uhr verlassen werden kann. Mit einiger Verspätung kamen die Seepfadfinder um circa 19 Uhr in Güls an, wo die Eltern ihre müden, aber glücklichen Kinder in Empfang nahmen.

Wir sind alle sehr dankbar für die Möglichkeit, gemeinsam auf ein so langes Lager fahren zu können. Ohne den Einsatz jeder einzelnen Person wäre weder die Organisation, noch das Programm oder die Verpflegung möglich. Daher ein großes Dankeschön an alle, die das Lager mit ihrem Ehrenamt ermöglicht haben.

Gut Pfad!