In diesem Jahr war es endlich wieder soweit – die Seepfadfinder Koblenz fuhren nach zwei Jahren (Corona)-Pause endlich wieder gemeinsam ins Pfingstlager ins Brexbachtal. Unter dem Motto „In 80 Stunden um die Welt“ begaben sich ca. 45 abenteuerlustige PfadfinderInnen im schönen Tal bei Bendorf-Sayn auf eine Weltreise. Nach dem Ankommen und dem Errichten der Jurten und Schlafzelte wurden alle Teilnehmenden durch die Lagerleitung, in diesem Jahr Lukas Kimpel, und dem Programmteam Hannah Liekenbröcker, Lea Freytag und Eva Schleidweiler begrüßt. Anschließend folgte eine kontinentale Einteilung von 6 Teams und jeweils die Aufgabe aus vorgegebenen Ländern der jeweiligen Kontinente ein Land zu bestimmen. So entstanden folgende Teams: Afrika – Nigeria, Asien – China, Australien/Ozeanien – Fidschi, Europa – Island, Nordamerika – Mexiko , Südamerika – Brasilien. Es wurden Reisepässe verteilt, Fahnen gebastelt, Schlachtrufe entwickelt und anschließend die einzelnen Länder in einer Präsentation vorgestellt.
Samstags ging es auf eine kulinarische Weltreise. Zum Mittagessen wurden verschiedene Gerichte aus aller Welt von den Gruppen vorbereitet. Eine Jury, bestehend aus dem Programmteam, bewertete nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf die Präsentation und Dekoration der liebevoll angerichteten Teller.
Auf dem Menü-Plan standen: Quinoa- und Griechischer-Salat als Vorspeise, Ratatouille und asiatische Nudeln als Hauptspeise und Tiramisu und Pancakes als Nachspeise. Die Aktion war ein großer Erfolg und die Jury war begeistert von den präsentierten Gerichten.
Der Nachmittag wurde nach einer großen Wasserschlacht mit einer geographischen Wissensreise in Form von einem Hürdenlauf mit Quizfragen, einem Schätzrätsel und dem Spiel „1-2 oder 3“, abgerundet.
Am Abend, als es bereits dunkel war, gingen wir auf eine gruselige Nachtwanderung durch die bedrohlichen Wälder des Brexbachtals. Schaurige Gestalten in Form von Weißen Wölfen erschreckten uns in der Dunkelheit vom Wegesrand. Als wir wieder zurück auf unseren Zeltplatz kamen, überraschte uns eine liebevoll geschmückte Jurte und wir feierten gemeinsam in die Nacht und einen Geburtstag einer Leiterin hinein.
Am Sonntag vormittag teilte sich die Gruppe auf. Die einen besuchten den alljährlichen Pfadfindergottesdienst auf der Kapellenwiese, die anderen begaben sich auf eine spirituelle Reise in unserer Jurte. Dort setzten sich die TeilnehmerInnen besonders mit den Werten als Pfadfinder auseinander, und wie sie sich selber mit den Pfadfindern identifizieren.
Anschließend ging es weiter im Programm und die einzelnen Ländergruppen begaben sich auf einen weiteren Teil der Weltreise. Dabei erlebten Sie einige aufregende Abenteuer. So mussten sie sich in Ozeanien von einer einsamen Insel befreien, in Australien den Bumerang werfen und wie ein Koala um eine Bierbank klettern. In Afrika wurde sich aus den Fängen eines Tigers befreit und in Südamerika wurden Halstücher gerettet, ohne dabei in den reißenden Amazonas zu fallen. Die Antarktis wurde bereits einen Tag vorher bereist, in dem Eisschollen, in Form von Wassereis bezwungen wurde.
Am Abend folgte die Siegerehrung und abschließende Worte des Programmteams. Das Land Europa – Island gewann die Weltreise mit nur einem halben Punkt Vorsprung und teilte ihren leckeren Gewinn mit allen anderen Ländergruppen später am Lagerfeuer. Nach der Siegerehrung ging es feierlich weiter mit einer Versprechensfeier. So wurden Kinder und Jugendliche neu in den Stamm aufgenommen und bekamen ihr erstes Halstuch. Andere wurden aus der Gruppe der Weißen Wölfe zur Pfadfinderstufe heraufgestuft und zum Abschluss machten unsere bereits langjährigen Leiter Alica Kadenbach, Hannah Lieckenbröcker und Anne Rosner endlich ihr offizielles Leiterversprechen. Der Abend und das Pfingstlager wurde am Lagerfeuer mit musikalischer Begleitung und Gästen aus befreundeten Stämmen ausklingen gelassen.
Montags startete der Abbautag mit einer Frühsport-Morgenrunde in der Brex, und alle waren mit dabei – ein Bild für die Götter! Anschließend machten wir das Gruppenfoto und räumten danach alle Hand in Hand gemeinsam den Zeltplatz auf, bauten alle Zelte ab und verfrachteten alles in unsere Anhänger. Nach einem gemeinsamen Abschlusskreis, verteilte der Lagerleiter Lukas allen TeilnehmerInnen Aufnäher des diesjährigen Pfingstlagers. Dann ging es für alle in Autos oder dem Reisebus zurück in unseren schönen Heimatort Güls.
Das Wetter spielte uns bis auf ein kleines Unwetter am Sonntag gut in die Karten, sodass das Jubiläumslager für uns PfadfinderInnen ein voller Erfolg war. Die zwei Jahre Pause haben den Teilnehmenden keinen Abbruch getan – eher im Gegenteil: Alle waren mit Herzblut dabei und es herrschte ein so vertrauter und familiärer Umgang in dem gesamten Stamm. Es war sehr schön mit anzusehen, wie sich jeder über die Zeit entwickelt hat und wie wunderbar das Zusammenspiel aller Pfadfinder war. Hier ist noch das Zusammentreffen mit unserem befreundeten Pfadfinderstamm aus Feldkirchen zu erwähnen, die auf dem selbem Zeltplatz wie wir ihr Lager aufgeschlagen hatten. Wir haben uns gegenseitig gut unterstützt und so mancher Abend wurde zusammen am Lagerfeuer bei Gitarrenmusik verbracht.
Ein Dank geht vor allem an Lukas, der in diesem Jahr alleine die komplette Organisation als Lagerleiter übernommen hat. Auch ist ein Dankeschön an das tolle Programmteam und unsere liebe Küchenfee Carla Schulz auszusprechen. Ein weiterer Dank geht an die Gruppe der Weißen Wölfe, die sich mit der Nachtwanderung und den täglichen Morgenrunden von Yoga über „Laurenzia“ bis hin zu Frühsport in der Brex sehr kreative Aufgaben überlegten, um mit uns fit in die Tage zu starten.
Es war einfach toll und wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Lager mit euch! Gut Pfad!
Text: Anne Rosner
Bilder: Lukas Kimpel, Carla Schulz, Lea Freytag, Annika Schulz