Eigentlich hatten wir, die Pfadfinderstufe, nicht allzu viele Programmpunkte für unser Überraschungslager geplant. Doch nachmal ergeben sich die interessantesten Projekte auch ganz unverhofft.
Wir hatten gerade das Frühstück beendet, da stand plötzlich ein Mann mit einer Box und weißen Klamotten unterm Arm auf dem Zeltplatz.
Er lud uns ein ihm bei seiner Arbeit zuzusehen und ihn zu unterstützen. Es handelte sich um den Imker David, der auf dem Jugendnaturzeltplatz in Wiesbaden sieben Bienenvölker hält.
Er hat sich die Zeit genommen und uns weit über eine Stunde über die Arbeit des Imkers und der Bienen aufgeklärt.
Wir durften nach einem Blick in einen Bienenkasten (nur geschützt durch eine dünne Plastikfolie) auch selbst Hand anlegen und ein klein wenig Honig ernten, den wir dann im Laufe des Tages genüsslich verspeist haben.
In der Raterunde rund um Bienen haben wir außerdem erfahren, dass Bienen ca. 3-4km rund um den Bienenstock aktiv sind, jedes Volk im Jahr in zwei Etappen ca. 20kg Honig produziert, der dann je nach Jahreszeit unterschiedliche Konsistenz hat und dass man den Stachel im Falle eines Stiches am besten mit einem halbwegs flachen Gegenstand wie einem Schlüssel oder einem Messer von der Haut abschabt um die Giftblase nicht zu beschädigen und sie zu entfernen bevor sie sich komplett in den Körper entleert.
Eine Hauptaufgabe von Imkern ist es allerdings für die Gesundheit der Bienen zu sorgen. Sie sind sehr wichtig für unser Ökosystem, indem sie nämlich fast alle Pflanzen bestäuben und sie somit fruchtbar machen. Allerdings gibt es Seuchen oder Parasiten wie die Varroamilbe, die ganze Bienenvölker ausrotten können. Die Milbe setzt sich meist in den Geburtswaben der (männlichen) Bienen-Drohnen fest, stört dessen Entwicklung und verbreitet Viren. Aus diesem Grund entfernen die Imker die Waben mit den Drohnen aus den Stöcken, um so den ganzen Schwarm zu schützen. Dazu schützt er sich mit einem klassischen Imkeranzug und pustet dann etwas Rauch in den Stock. Das versetzt die Bienen zwar in Aufregung, macht sie aber nicht aggressiv. Sie pumpen sich dann mit Nahrung voll und verlassen den Stock um sich zu schützen. Dann hat David Zeit in Ruhe die Drohnenlarven zu entfernen und Honig zu ernten.
Wir möchten David von Herzen für diesen Ausführlichen Exkurs danken und hoffen dass seine Bienen auch weiterhin gesund und munter bleiben.
Mathis