Wir, die Seepfadfinder Güls haben seit 2005 eine Partnerschaft mit dem bolivianischen Pfadfinderstamm Tunari aus Cochabamba. Der Höhepunkt dieser Partnerschaft ist die alle 2 Jahre stattfindende Begegnungsreise.
In diesem Jahr freuten wir uns besonders, German Rocha von unserem Partnerstamm bei uns begrüßen zu können. German ist ein 21-jähriger Student, betreut eine Jungpfadfinderstufe in Cochabamba und ist seit vielen Jahren bei den Pfadfindern aktiv. Aufgrund des isländischen Vulkans Eyjafjallajökul konnten wir ihn leider erst mit einem Tag Verspätung, am 09.05.10, bei uns willkommen heißen. Mit German kamen noch 13 weitere Pfadfinder, die ebenfalls ihre deutschen Partnerstämme besuchten, in Frankfurt an. Es erwartete sie ein vielseitiges Kulturprogramm mit ihren deutschen Pfadfinderfreunden, das sich über einen Monat erstreckte und viele schöne Aktionen beinhaltete. So konnten unsere bolivianischen Gäste in den Städten Berlin und Trier hautnah ein Stück deutsche Geschichte erleben. Besonders beeindruckt zeigten sie sich dabei von den vielen römischen Bauwerken in Tier und der Geschichte über die Teilung Berlins durch die Mauer.
Nach den ersten zwei Wochen in Deutschland ging es mit German und dem Stamm der Seepfadfinder Güls ins Pfingstlager, welches im Brexbachtal stattfand. Hier nutzten wir die Möglichkeit, ihn mit dem gesamten Stamm vertraut zu machen. Es wurden viele bolivianische Spiele ausprobiert und mit dem Kontakt zu den Jugendlichen wurde der sonst so ruhige und gelassene German richtig munter und alle hatten trotz der unterschiedlichen Sprachen einige sehr schöne Tage und eine Menge Spaß.
Im Anschluss an die Pfingsttage wollten wir German nun die Schönheit unserer eigenen Region zeigen. So machten wir eine kleine Kreuzfahrt von Koblenz nach Braubach, wo wir die Marksburg besichtigten. Wir besuchten Eyjafjallajökuls Verwandte in der Eifel, fuhren zur Brauerei in Mendig und zum Laacher See. Den traditionellen und für unsere Region typischen Beruf des Winzers lernte German dann in unserem Heimatort Güls kennen. An dieser Stelle möchten wir nochmals ganz herzlich der Familie Spurzem danken, die uns neben einer Besichtigung ihres Betriebes sogar eine Weinprobe ermöglicht hat.
Mit einer kulinarischem Reise nach Cochabamba und einem spannenden, bebilderten Vortrag war auch der im Pfadfinderhaus angebotene Bolivienabend ein großer Erfolg.
So verging die Zeit wie im Fluge und nur allzu bald stand das Abschiedswochenende vor der Tür. Während der Abschiedsfeier in Trier begeisterten unsere bolivianischen Gäste noch einmal alle Besucher mit traditioneller Livemusik und volkstümlichen Tänzen.
Unser Fazit: Die deutsch-bolivianische Begegnungsreise war für alle Beteiligten eine bereichernde und wirklich schöne Erfahrung, ein sehr gelungener Austausch zwischen beiden Kulturen sowie der Beginn vieler deutsch-bolivianischer Freundschaften. Wir haben in German einen neuen Freund gefunden, den alle schnell ins Herz geschlossen haben und so freuen wir uns auf die nächste Begegnungsreise in 2012, bei der es dann für uns heißt: „Auf geht’s nach Bolivien!“ oder besser „¡Vamos a Bolivia!“