Im August 2012 flogen wir – zehn Pfadfinder und Pfadfinderinnen aus dem Bereich der Diözese Trier – für einen Monat nach Bolivien.
Diese Begegnungsreise fand im Rahmen der Partnerschaft zwischen Trier und der bolivianischen Stadt Cochabamba statt. Als Vertreter für die Seepfadfinder Güls durfte ich, Lukas Kimpel, mitreisen. Diese Begegnungsreisen finden im Rythmus von 2 Jahren, abwechselnd von Deutschland nach Bolivien und umgekehrt statt. 2010 besuchte der Bolivianer German Rocha Güls und die Seepfadfinder. Vor zwei Jahren konnte ich so schon viele Freundschaften und Kontakte zu bolivianern knüpfen, und so freute ich mich um so mehr viele dieser Personen wiedertreffen zu können. Am 03.08.12 kamen wir am Flughafen in Cochabamba an und wurden mit einer unglaublichen Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit empfangen. Den gesamten August konnten wir die bolivianische Kultur (er)leben, typisch bolivianisches Essen probieren, Tradizionen und Tänze mitmachen und viele weitere Freunschaften schliessen. Besonders beeindruckend war für mich unter anderem, eine so fremde Kultur kennenzulernen und trotz vieler Unterschiede auch sehr viele Parallelen zwischen dem europäischen und dem bolivianischen Leben zu erkennen. Ein Höhepunkt der Reise war die Parade zu ehren der Jungfrau Urkupiña.
Dazu findet jedes Jahr in Bolivien eine riesen Tanzparade statt, die den ganzen Tag quer durch die Stadt zieht. Alleine die Parade von Anfang bis Ende anzusehen dauert über 12 Stunden. Mit bunten Kostümen tanzen so tausende Menschen zusammen mit vielen Musikgruppen durch die brütende Mittagshitze. Ebenfalls eins der schönsten Erlebnisse dieser Reise war die Wanderung zum „Christo de la Concordia“ (Bild oben), einer Christus-Statue auf einem Berg von Cochabamba, die nach dem Vorbild des Christo von Rio gebaut wurde. Von hier hat man einen Atemberaubenden Blick über die ganze Stadt (Bild Mitte). Sehr faszinierend war auch die vereinung von drei komplett unterschiedlichen Klimazonen in einem Land: Bolivien hat eine große feucht-tropische Zone, sehr trockene warme Zonen und eher Kalte Bereiche in den höhenlagen um 4.000m. Auf dieser Höhe ligt auchd er Titikakasee, wo wir an einem Strand in klirrender Kälte gezeltet haben und bei 7°C Wassertemperatur im See schwimmen waren.
Des weiteren besuchten wir den Bischof von Cochabamba, der mit uns über die Probleme der Kirche in Bolivien redete.
Obwohl es nicht immer einfach ist aus einem Industrieland in ein Entwicklungsland zu reisen, war es doch eine super tolle Erfahrung mit vielen Erinnerungen und Eindrücken. Gerade wenn der Kontakt nach solch einer Reise oft nur über E-Mail aufrecht erhalten werden kann, sind die Begegnungsreisen doch ein elementar wichtiger Teil der Partnerschaft, und ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte daran teilzunehmen.
Mein Auslandsblog von der Reise:
www.lukas.kimpel.de/auslandsblog/ (Leider aktuell Offline!)
Allgemeine Infos über die Partnerschaft:
www.bolivienpartnerschaft.de
- Lukas -